Traumatherapie
Belastende oder traumatische Ereignisse können das Alltagsleben enorm beeinträchtigen. Die Betroffenen leiden dann unter Schreckhaftigkeit, Vermeidung von Situationen, Orten oder Menschen, die an das Trauma erinnern, an Wiedererleben des Schrecklichen durch Alpträume, Flashbacks u.a. und sind in einem dauerhaft hohen Erregungszustand. Das kann zu großen Einschränkungen in der Bewältigung des Alltagslebens im Beruf, in der Partnerschaft und anderen sozialen Beziehungen und nicht zuletzt im Umgang mit den eigenen Kindern führen. Bei unbehandelten traumatisch verarbeiteten Ereignissen kommen nicht selten weitere Erkrankung hinzu, z.B. eine Depression, Sucht, Essstörung, Zwänge o.ä. Meistens versucht das System dadurch die tiefsitzende Traumatisierung zu kompensieren.
In der Traumabehandlung wird nach ausführlicher Diagnostik - nicht jedes belastende Ereignis ist ein Trauma - zuerst das Erleben von Sicherheit (innere und äußere) thematisiert. Erst wenn die Person nicht mehr in einem traumatisierenden Umfeld lebt oder gar Täterkontakt hat, macht das Herangehen an traumatisch Erlebtes einen Sinn. Die Arbeit an der inneren Sicherheit ist ein begleitender Prozess, die über Stabilisierungstechniken erreicht werden kann. Wesentlicher Bestandteil ist die Psychoedukation, also die Aufklärung und Wissensvermittlung über Trauma und seine Folgen. Nicht selten glauben die Betroffenen sie seien verrückt, weil sich seltsame Verhaltensweisen eingeschlichen haben, die aber die Folgen des Traumas sind. Der nächste Schritt wäre die Traumabearbeitung in sanfter und achtsamer Weise, die als Folge die Integration des Geschehenen ermöglicht. Es ist allerdings nicht immer nötig den Traumainhalt durchzugehen, wenn die Person keine Beeinträchtigungen in ihrem Leben beklagt. In der gesamten Arbeit hat die Betonung der Ressourcen und Stärken des Betroffenen oberste Priorität. So bestimmt die Person die Vorgehensweise und Geschwindigkeit und kann wieder ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit erfahren. Da die am schwersten erlebten Traumata durch Menschen verursacht werden, ist der behutsame Aufbau einer vertrauensvollen und tragfähigen Beziehung zur Therapeutin ein wesentlicher Schritt in der Therapie und in der Heilung.